Zielgruppen und Ausbildungsziele
Ausgehend von den genannten Leitmotiven besteht die Universität idealerweise aus selbst-motivierten Forschern und Lehrern, mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung in Forschung und Lehre in den unterschiedlichen Mitgliedsgruppen. Der Hochschullehrer gibt primär seine Erfahrung an die Studierenden weiter, während der Studierende primär nach der Anleitung durch den Hochschullehrer sucht. Dennoch beteiligt sich auch der Hochschullehrer an der Neugier, den Themen, den Fragen und Haltungen aus der Welt der Studierenden. Über den Dialog, der sich aufgrund unterschiedlicher Rollen und Erfahrungen kontrovers gestalten darf, etabliert sich das forschende Lehren und Lernen. Der Stellenwert von Forschung und Lehre ist gleich. Forschung und Lehre sind zur gegenseitigen Erneuerung immer gekoppelt.
Die Zielgruppe von Studierenden für das Fach "Adaptive Systeme der Signalverarbeitung" erstreckt sich über alle Erfahrungsebenen von den Studienanfängern bis hin zu den Absolventen, vorzugsweise aus der Elektrotechnik- und Informationstechnik, mit dem Wunsch nach einer Verzahnung zwischen den unterschiedlichen Erfahrungswerten. Eine erste Erwartungshaltung an die Studierenden besteht jedoch in ihrer sprachlichen und mathematischen Geschultheit auf sehr gutem Niveau allgemeiner Hochschulreife, verbunden mit ganz individuellen ingenieurmäßigen Interessen, wie z.B. in der Mathematik, der Programmierung, der Internettechnologie, der Elektronik oder der Tontechnik. Im gestaffelten Studium, welches potentiell die drei Zyklen der Bachelor-, Master- und Promotionsausbildung umfasst, wiederholt sich dann ein Prozess der abwechselnden Einübung von Grundlagenwissen und des Erwerbs anwendungsbezogener Fertigkeiten durch die Studierenden. Im Einklang mit dem unternehmerischen Ansatz bringen sie die jeweils erworbenen Fähigkeiten parallel als studentische bzw. wissenschaftliche Hilfskräfte in den universitären Arbeitsbetrieb ein.
Dabei geht das Hochschulstudium davon aus, dass sich seine Absolventen im Berufsleben typischerweise in Situationen mit wechselnden und konkurrierenden Anforderungen bewegen werden müssen. Das Studium wird also entsprechende praxisorientierte und arbeitsmarktkompatible Qualifikationen vermitteln und dabei gleichzeitig eine natürliche Distanz zur konkreten zukünftigen Tätigkeit wahren, die während des Studiums noch gar nicht bekannt sein kann. Die Studierenden erwerben insbesondere die Fähigkeiten das vorhandene Wissen selbstlernend zu aktualisieren, Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen, Ursache-Wirkungs-Mechanismen zu identifizieren, sowie Handlungsoptionen und problemlösende Prozesse zu schaffen und abzustimmen. Für ein sicheres Handeln im beruflichen Umfeld vermittelt das Studium eine wissens- und wissenschaftlich-basierte Urteilsfähigkeit, d.h. selbstkritisches und analytisches Denkvermögen, Argumentationsfähigkeit und Koordinationskompetenz. Genau diesem Ziel dient die Forschungsbindung eines Studiums, denn die beschäftigungsrelevanten Kompetenzen decken sich in der Tat mit jenen Kernkompetenzen, welche auch die unternehmerisch angelegte moderne Forschung an den Universitäten verlangt. In diesem Sinne wird auch die Notwendigkeit eines Forschungsanteils im Zeitbudget des kompetenten Lehrpersonals offensichtlich (duz 02/2008).
Nicht jeder Studierende muss jedoch selbst ein Forscher werden. Es geht vielmehr um die Vermittlung von Kernkompetenzen sowie die kontinuierliche Steigerung des jeweiligen Persönlichkeitsentwicklungsfaktors. Im Falle einer ausgeprägten Forschungsneigung oder Forschungsfähigkeit der Studierenden stellt eine Promotion im Anschluss an den Master-Studiengang ein besonderes Angebot der Universität dar. Hierbei werden sehr systematisch und mit anspruchsvollem Schwierigkeitsgrad die oben genannten Kompetenzen vertieft. Besonders attraktiv ist hierbei die kollegiale Anbindung der Doktoranden an die hauptberuflich beschäftigten Mitglieder der Universität. Dadurch erwerben Doktoranden gleichzeitig Berufspraxis als auch wissenschaftliche Ausbildungsmerkmale.