Seit mehr als 3.000 Jahren werden Gurken in den feuchtwarmen Gebieten Nordindiens kultiviert. Erst im 1
9. Jahrhundert entstanden Gewächshauskulturen in Nordeuropa, genauer in England. Hier begann auch die
Karriere dieses Abkömmlings der Kürbisgewächse, der heute den vierten Rang aller Gemüsearten in der
weltweiten Gemüseproduktion einnimmt.
Gurken wachsen nah am Boden, sehen einmal klein, krumm und unregelmäßig aus, ein anderes Mal lang,
dick und kerzengerade. Das Farbenspiel der fleischigen Beerenfrüchte reicht von grün über gelblich bis hin
zu weißer Ausprägung, sogar bräunlich gefärbt können sie sein, Sie sind nicht nur als grüne Salatgurken
Bestandteil des Insalata mista, sondern bieten auch als gefüllte Gemüsegurken oder würzige
Einlegegurken eine wohlschmeckende Abwechslung für den Speiseplan.
Freiland oder Treibhaus? Die hierzulande handelsüblichen Salatgurken stammen aus dem Unterglasanbau,
überwiegend aus den Niederlanden, und unterliegen strengen EG-Normen. Diese 'genormten' Exemplare
müssen schlank, regelmäßig und gerade gewachsen sein und sehen daher immer gleich aus.
Freilandgewächse hingegen warten mit einer großen Formenvielfalt auf. Zudem sind die Gurken vom freien
Feld würziger und intensiver im Geschmack als ihre makellosen Verwandten aus dem Treibhaus. Das liegt
an der Tatsache, daß der natürliche Bitterstoff bei
Treibhausgurken durch Züchtung entfernt wurde, wodurch leider gleichzeitig ein großer Teil des
ursprünglichen Aromas verlorengegangen ist. Bei Einlegegurken zählt weniger der natürliche Geschmack
als das Geschick, sie mit Gewürzen und Einlegetechniken zu verfeinern. Sie werden zu Cornichons (früh
geerntete, in Essig eingelegte Gürkchen), Senf- oder Honiggurken, Sauren oder Gewürzgurken.
Geschmort, gegrillt oder ganz pur Ideale Zubereitungen für alle Gurken sind Salate oder kurz überbackene
Gerichte mit einer pikanten Fleischfüllung. Zum Kochen oder Schmoren sind Gemüsegurken aufgrund ihres
geringen Wasseranteils besonders geeignet. Durch den überdurchschnittlich hohen Mineralstoffgehalt wird
der gesamte Verdauungsapparat angeregt und der Körper beim Fettabbau unterstützt. Gurken sollte man
erst kurz vor dem Verzehr salzen, denn sonst wässert das Fruchtfleisch, verliert an Geschmack, und die
gesunden Mineralstoffe werden ausgeschwemmt. Da Gurken an den Enden manchmal leicht bitter sein
können, ist es ratsam, vor der Zubereitung eine Probe zu machen: Einfach ein Stück am Stielansatz
abschneiden und probieren, eventuell kürzen.