Interkulturelle Kompetenz modellieren und trainieren: 
        
        Standards fÜr die Fremdsprachenlehrerausbildung
Adelheid Schumann (Siegen):
Interkulturelle  Qualifizierung in der Fremdsprachenlehrerausbildung:
          Inhalte  und Methoden des Kompetenzerwerbs
          
                  
        In der Fremdsprachenlehrerausbildung  haben sprachliche und methodische Aspekte in der Regel Priorität vor den Aspekten  des interkulturellen Lernens, weil diese als schwer operationalisierbar und  lehrbar gelten, auch wenn die Relevanz interkultureller Kompetenzen von  offizieller Seite immer wieder betont wird (vgl. Bildungsstandards). Das wirft  die Frage auf, wie die interkulturelle Qualifizierung der künftigen  Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer beschaffen sein muss, damit diese in die  Lage versetzt werden, im Rahmen ihres späteren Unterrichts interkulturelles  Lernen anzuleiten.
          Ich möchte in meinem Beitrag dieser  Frage nachgehen und dabei zwischen einem kulturtheoretischen Grundlagenwissen  und einem kulturspezifischen, auf die Fremdsprachen Französisch und Spanisch  bezogenen Wissen unterscheiden. Dabei wird es einerseits um relevante Konzepte  und Inhalte gehen, andererseits um Methoden der interkulturellen  Qualifizierung. Im Mittelpunkt werden die Ergebnisse eines empirischen  Forschungsprojektes stehen, das ich in den vergangenen 3 Jahren an der  Universität Siegen durchgeführt habe und das die Entwicklung einer Methode des  interkulturellen Kompetenzerwerbs zum Ziel hatte. Es handelt sich um ein  Konzept, das von der Analyse und Bearbeitung interkultureller  Missverständnisse, critical incidents,  ausgeht und systematisch zur Einsicht in die affektiven, kognitiven und handlungsorientierten  Aspekte interkultureller Differenzen sowie zur Entwicklung von  Aushandlungsstrategien in der interkulturellen Kommunikation anleitet.


