MirrorMask erinnert thematisch und formal an ein Märchen und erzählt vom Erwachsenwerden Helenas. In Brighton, einer Küstenstadt im Süden Englands, verbringt die 15-Jährige ihre Zeit zwischen Malen und ihrer täglichen Jongliernummer im elterlichen Zirkus.
Die Heranwachsende wünscht sich nichts sehnlicher, als wegzugehen und einzutauchen in das, was sie «das wahre Leben» nennt. Die Scheinwelt des Zirkus droht sie zu ersticken – bis eines Tages ihre Mutter nach einem Schwächeanfall ins Krankenhaus gebracht werden muss. Die Vorstellungen werden suspendiert, und Helena wartet bei ihrer Grossmutter auf die Diagnose.
Als ihre Mutter in der Nacht operiert wird, glaubt Helena, aus einem Alptraum zu erwachen, findet sich jedoch in einer Fantasiewelt wieder, die bevölkert ist von Riesen, sprechenden Hühnern und gefährlichen Sphinxen. Schnell begreift sie, dass nur die Entdeckung der «MirrorMask» sie retten kann – ein Gegenstand mit der ausserordentlichen Fähigkeit, sie in die reale Welt zurückzubringen. Auf ihrer Suche begegnet Helena mehreren Fantasiegestalten – eine symbolträchtiger als die andere: dem flatterhaften Valentin, einem Wegbegleiter, der nach Lust und Laune auftaucht und wieder verschwindet, sowie der Königin des Lichts und der Königin des Schattens, die einander ein endloses Gefecht liefern und beide Züge von Helenas Mutter tragen.
Dave McKean nutzt seinen Film als Gleichnis für die Adoleszenz und schildert virtuos die Ausflüchte und Selbstzweifel, die für dieses Alter typisch sind, sowie die Angst vor dem Unbekannten, die an der Schwelle zum Erwachsenwerden auftaucht. Er lotet seine Hauptfigur minuziös aus und führt sie Schritt für Schritt ans Ende des Tunnels, wo endlich aus der Puppe der Schmetterling schlüpft.